Der Shagya-Araber
Überragende Sportpferde aus streng selektierter Stammzucht
Der Shagya-Araber hat seinen Ursprung im südöstlichen Europa der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist eine eigenständige Zuchtrichtung des Arabischen Pferdes. Entstanden in den berühmten Militärgestüten der Östereich-Ungarischen Monarchie war der Shagya-Araber wegen seiner Schönheit und den guten Eigenschaften auch am kaiserlichen Hof zur Repräsentation hoch geschätzt, er gehörte damals zu einer der besten Pferderassen. Seine Schönheit, Härte, Leistungsfähigkeit und Ausdauer und auch seine Vererbungskraft waren geradezu Legende. Ob als Reit- oder Wagenpferd, seine Eleganz und Unverwüstlichkeit wurden bald sprichwörtlich. Aber auch in der Landwirtschaft war er ob seiner Genügsamkeit und Vielseitigkeit hoch geschätzt.
Mittlerweile wird die Rasse seit über 200 Jahren in Reinzucht gezogen. Der Shagya-Araber verfügt über mehr Knochenstärke und Kaliber als der Vollblutaraber und ist in der Regel größer und stärker.
Der Überbegriff Shagya-Araber bezieht sich auf den 1836 ins ungarische Babolna importierten Beduinenhengst Shagya. Dieser geapfelte Honigschimmel, der nach Fürst Pückler von starkem Bau und dem schönsten Ebenmaß aller Teile war, erwies sich als einer der einflussreichsten Stammväter der Rasse. Heute dürfen nur solche Pferde die Bezeichnung Shagya-Araber tragen, die sich auf die alten Stutbücher von Radautz und Babolna zurückführen lassen und dem Zuchtziel entsprechen.
Der Shagya-Araber ist eine eigenständige historische Rasse, die durch strenge Ausrichtung auf ein genau definiertes Zuchtziel entstanden ist. Bis heute werden die Arabischen Vollbluthengste, die in der Shagya-Araberzucht verwendet werden, gekört und leistungsgeprüft. Wie auch die anderen Vatertiere in dieser auf Gebrauchspferde spezialisierten Zucht, müssen sie den strengen Selektionskriterien genügen. Ziel ist es, Körperbau und Kaliber der Shagya-Araber im Sinne eines Gebrauchspferdes zu erhalten. Das Zuchtziel ist ein Pferd, das die Qualitäten des arabischen Blutes besitzt, jedoch im Rahmen, in der Größe und der Knochenstärke die Normen des arabischen Vollblutes deutlich übertrifft. Shagya-Araber sind daher auch für größere und schwere Menschen als Reitpferde mit besonderer Gehlust und Ausdauer über jede Distanz und mit natürlichem Springtalent hervorragend geeignet, aber auch als Wagenpferde von großer Ausstrahlung. Der Shagya-Araber soll schön und ausgewogen sein, mit ausdrucksvollem Gesicht, wohlgeformten Pferdehals, markanter Oberlinie, langer Kruppe und getragenem Schweif, bei kräftigem, trockenen Fundament. Von großer Bedeutung ist ein ergiebiger, elastischer korrekter Bewegungsablauf in den drei Grundgangarten. Sowohl in seiner äußeren Erscheinung als auch in seinem Temperament, soll der Shagya-Araber alle Anforderungen an ein edles und leistungsfähiges Familien- und Freizeitpferd, an ein Turnier- oder Jagdpferd und an ein Distanzpferd erfüllen. Sie haben einen guten Charakter und sind menschenbezogen und gelehrig. Diese vielseitige Verwendbarkeit macht den Shagya-Araber zu etwas Besonderem.